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Manuelle Therapie
(Maitland-Konzept)
Was ist Manuelle Therapie nach dem Maitland-Konzept ?
Einer der Grundsätze Manueller Therapie nach dem Maitland-Konzept ist, daß sich die Überlegungen des Therapeuten in Bezug auf die Beurteilung des Problems und das Management des Patienten stets auf zwei Ebenen bewegen müssen.

Das Denken auf zwei Ebenen (Brickwall-Konzept) beeinflußt die klinische Schlussfolgerung.

Auf der einen Ebene werden auf der Basis von theoretischem Wissen und der persönlichen Erfahrung der Therapeutin Hypothesen, z.B. in Bezug auf die Ursache der Störung und die dafür verantwortlichen Strukturen, gebildet. Auf einer zweiten Ebene wird das gesamte klinische Bild erfasst. Über die verschiedenen Aspekte des Problems werden umfassend Informationen gesammelt.

Das Maitland-Konzept fordert von der Therapeutin, daß sie jede Hypothese, die sie auf der einen Ebene vor dem Hintergrund theoretischen Wissens gebildet hat, anhand der durch Anamnese und klinische Untersuchung gewonnenen Informationen kritisch überprüft. D.h. das klinische Bild, das Verhalten der Beschwerden im Alltag, die Geschichte des Patienten, Testergebnisse aus der physikalischen Untersuchung, wie natürlich letztlich auch die Reaktion auf die Behandlungstechnik, müssen mit den aufgestellten Hypothesen in Einklang gebracht werden können.

Passen die Merkmale, die auf der klinischen Ebene beobachtet werden, nicht zu den Hypothesen auf der theoretischen Ebene, so sind diese zu verwerfen. Neue Hypothesen müssen dann entwickelt werden. Reichen die bis dahin gewonnenen Informationen dazu nicht aus, so müssen diese fehlenden Schlüsselinformationen mit Hilfe geeigneter Verfahren auf der klinischen Ebene gewonnen werden.

Konsequent wird von der Therapeutin ein hohes Maß an Selbstkritik, Disziplin und geistiger Flexibilität erwartet.

Das Maitland-Konzept fordert eine kontinuierliche analytische Beurteilung ausdrücklich vor, während und nach der Behandlung.

Die Therapeutin muß ihr Vorgehen ständig durch Wiederholung der wichtigsten relevanten Tests evaluieren. Dieses Prozedere ist durchaus nicht umständlich und zeitraubend wie es auf den ersten Blick scheint. Im Gegenteil, es wird damit verhindert, dass starre diagnostische Titel den therapeutischen Blick einengen und die Qualität des Managements des Patienten negativ beeinflussen.

Trotzdem fordert das Konzept von der Therapeutin ausdrücklich, sich in Form einer Arbeitshypothese, die sie laufend auf ihre Gültigkeit überprüft, festzulegen.
Dies führt einerseits zu bewusstem therapeutischem Vorgehen und erhält anderseits die Fähigkeit zu offenem Denken. Dogmatisches Denken wird dadurch verhindert, geistige Flexibilität dagegen gefördert.
Die klinische Ebene stellt damit ausdrücklich den individuellen Patient mit seinem individuellen Problem in den Mittelpunkt.


Wie bereits erwähnt, beinhaltet das Maitland-Konzept eine spezifische Art des Denkens und Handelns sowohl bei der Befunderhebung als auch bei der Behandlung von Funktionsstörungen peripherer Gelenke, der Wirbelsäule und neuraler Strukturen.
Charakteristisch sind hierbei:

Eine präzise Anamneseerhebung, einerseits zum Zweck einer möglichst genauen Identifizierung und Einschätzung des Problems, andererseits, um später sich ergebende - auch feinste - Veränderungen im Charakter der Beschwerden sofort zu erfassen.

Ein dosiertes Reproduzieren der Beschwerden (außer radikulären Symptomen) durch die Bewegungstests, wobei sowohl die problematische Bewegungsrichtung als auch die Qualität des Schmerzes größtmögliche Übereinstimmung mit den vom Patienten beschriebenen Merkmalen seiner Beschwerden aufweisen sollen. Dadurch wird verhindert daß "am Problem des Patienten vorbei" behandelt wird.

Schonende Mobilisationstechniken kleinerer oder größerer Amplitude, die in verschiedenen Bereichen des zur Verfügung stehenden Bewegungsspielraumes ausgeführt werden können. Sie dienen sowohl der Befundaufnahme als auch der Behandlung.

Eine am spezifischen Problem des Patienten orientierte Behandlung, die sich ihre Effektivität durch ständiges Evaluieren zu bestätigen versucht und eine rasche Anpassungsfähigkeit an sich verändernde Befunde aufweist.

Der Denkprozess des Physiotherapeuten, der sich fortwährend auf zwei Ebenen bewegt: einer eher theoretischen und einer eher klinischen. Dieses Charakteristikum ist das Zentrale am Maitland-Konzept.



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Jede Behandlungstechnik ist ein Produkt der Erfindungsgabe (G. D. Maitland)

Das Konzept rechnet gezielt eingesetzte Mobilisationen von Gelenken und neuralen Strukturen zu den wichtigsten Behandlungsarten innerhalb der Gesamtheit physikalischer Therapiemassnahmen. Sie werden sowohl bei akuten wie auch bei chronischen Beschwerden in der jeweils adäquaten Form angewendet. Zur Unterstützung werden bei Bedarf andere physikalische Maßnahmen, wie Thermo-, Kryo- und Elektrotherapie, eingesetzt. Je nach klinischem Bild werden früher oder später Automobilisationen, sowie allgemeine Haltungsschulung und Ratschläge für die Gestaltung des Arbeitsplatzes in das Management des Patienten integriert.

Das Denken auf der klinischen Ebene erfordert es, daß Koordination, Ausdauer und Kraft ebenfalls beurteilt und wenn notwendig verbessert werden müssen, um Rezidive zu vermeiden.


Hier finden Sie weitere Informationen:

Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK) e.V.
Landesverband Baden-Württemberg e.V.